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Die heiße Endphase

Nach einer kleinen Sendepause melden wir uns mit tollen Neuigkeiten zurück. Wir befinden uns gerade in der heißen Endphase des Projektes. Es werden letzte Auswertungen durchgeführt und alle Projektmitglieder schreiben an den Kapiteln des Projektberichts.

Nach eingehender Analyse können wir feststellen, dass es „den“ typischen Nutzer von Sozialen Netzwerkplattformen nicht gibt. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen unterscheiden sich stark darin, wie sie mit den Angeboten und ihren Herausforderungen umgehen. Mehr dazu gibts in unserem Projektbericht.

Projektnews: Abgabe des Zwischenberichts und Start der Pretest-Phase

Endlich melden wir uns mit Neuigkeiten zum Stand unseres Projektes zurück. Es gibt wie immer viel zu berichten:

Die letzten Monate vergingen wie im Flug, denn es standen zwei große Abgabetermine auf unserem Projektplan an: Die Fertigstellung des Zwischenberichts und der Start des Pretests.

Im Zwischenbericht haben wir unsere bisherigen Erkenntnisse beschrieben und den momentanen Stand des Projektes festgehalten. Unter anderem kamen wir zu dem Schluss, uns vorrangig mit dem Verhalten bezüglich Datenschutz und Privatsphäre auf Sozialen Netzwerkplattformen zu beschäftigen, da Social-Web-Anwendungen bei Foren im Vergleich zu Sozialen Netzwerk-Plattformen nicht so stark ausgeprägt sind.

Die Nutzer müssen hier  Profile anlegen und Informationen über sich preisgeben, um sich dann mit anderen Nutzern austauschen zu können, Beziehungen zu pflegen, Informationen einzuholen, aber auch sich selbst in möglichst gutem Licht darzustellen, sogenanntes Impression Management. Dieses Selbstoffenbarungsverhalten steht im Gegensatz zu den individuellen Vorstellungen von Privatsphäre und den Persönlichkeitsrechten des Einzelnen.

Junge Nutzer sind nicht nur aktiver im Internet (siehe dazu auch den letzten Beitrag) und stellen die häufigste Nutzergruppe von Sozialen Netzwerk-Plattformen dar, sondern gehören auch hier zu jener Gruppe an Nutzern, die eher offen viele Informationen preisgeben. Gefährlich ist hierbei, dass sie den Überblick verlieren können, wer Informationen über sie sammeln, verarbeiten und auswerten kann. Auch deswegen fühlen wir uns bestätigt, dass dringend und unbedingt Empfehlungen für medienpädagogisches Handeln entwickelt werden müssen, um die Aufmerksamkeit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf diese Problematik zu lenken und ihnen dabei zu helfen, sensibler mit ihren persönlichen Daten umzugehen.

Das Projekt gliedert sich in vier empirische Projektabschnitte. Zusätzlich wurde eine Sekundäranalyse von  deutschsprachiger und internationaler Literatur durchgeführt. Die Besonderheit dieses Projektes stellt die Einschätzung der Sachlage aus juristischer Perspektive dar.

Die erste qualitative Phase (Interviews mit den Jugendlichen) befindet sich momentan im Abschluss. Alle Interviews wurden bereits geführt und die Planung der ersten quantitativen Phase (Standardisierte Onlinebefragung) ist ebenfalls bereits abgeschlossen. Die Durchführung der Online-Befragung wird nach dem Pretest, der sich gerade im Feld befindet, im August starten.

Wir sind schon ganz gespannt auf die ersten Ergebnisse des Pretests und werden euch hoffentlich bald etwas mehr darüber berichten können.

Das Internet sagt „Guttbye“ und „Ja“ oder „Nein“ zu Atomkraft

Nachdem ich also meine Anmeldung erfolgreich durchgeführt hatte, ging es auf wackeligen Beinen auf die spannende Erkundungsreise der sozialen Netzwerkplattform.

Zunächst einmal fand ich alte Freunde wieder, die heute auf der ganzen Welt verstreut lebten. Auch wenn man abends jemand neu kennenlernte und in Kontakt bleiben wollte, reichte nur ein kurzes „Bist du auch bei StudiVZ oder Facebook“ und man konnte jemand Neues in sein Netzwerk einfügen.

Doch was einem nach den ersten paar Tagen sogleich in den Bann zieht (VORSICHT: akute Suchtgefahr!) sind die „Posts“ der Freunde und deren Freunde, die auf der Startseite erscheinen.

Sollte man doch meinen, dass es schnell langweilig werden könnte, zu lesen was sich Anna Sojabohne zu Mittag Leckeres gekocht hat oder dass Peter Sonnenschein an diesem Tag als garantiert erster stolz berichtet, dass es heute schneit, so kommt man nicht umhin zuzugeben, dass man doch zumindest regelmäßig diese Nachrichten überfliegt, da man doch ein paar interessante Fakten unter dieser Informationsflut vermutet. Sei es nur, dass man sein Mitgefühl bekundet, in dem man ein „Aaah, morgen schreibe ich Statistik und ich versteh es einfach nicht“ der Kommilitonin mit einem überaus originellen „Oh nein“ kommentiert oder von der Hochzeit seiner um Dreiecken-Verwandtschaft erfährt („Glückwunsch“). Mia hat gerade ein Video von einem lustig lachenden Baby gepostet, Matze freut sich, dass der „Glubb“ ein Tor geschossen hat, Nadine hat sich gerade ein paar leckere Nudeln gekocht, Regine freut sich über die Prophezeiung ihrer Glücksnuss („Du wirst einmal einen reichen Mann heiraten“), Stephanie kommt gerade von einem herrlichen Surf-Tag am Strand irgendwo in Australien in ihr Hotelzimmer zurück, zum Beweis kann ich mir ein paar ihrer aussagekräftigen Urlaubsfotos ansehen, die sie per Handy-Upload direkt online gestellt hat, Ines hatte Geburtstag, Timo langweilt sich, … und und und… Die Hauptmeldungen beginnen sich zu überschlagen.

Äußerst nützlicher dagegen ist die Tatsache, dass man über die soziale Netzwerkplattform des Vertrauens von besonders aktuellen Ereignissen sofort erfährt – so könnte kaum ein Fernsehsender schneller reagieren.
Damals feuerte die ganze Welt den aufstrebenden Star am amerikanischen Politikhimmel an („Yes we Can“, „Go Obama“), heutzutage erfährt man hier als erstes, dass (erst Dr. dann nicht mehr Dr.) Guttenberg zurück getreten ist. Die Twitter- und Facebook-Welt spaltete sich an jenem Dienstag: Von hämischen „Guttbye“-Rufen bis zum Start von Initiativen à la „Guttenberg soll bleiben“ war alles vertreten. Neu an dieser speziellen Affäre war, dass die unglaubliche Macht des Online-Kollektivs zur entscheidenden Wendung bis hin zum Rücktritt beitrug. Durch Aufrufe ermuntert, überprüften zahlreiche Internet-User mit einer Unermüdlichkeit die Dissertation und veröffentlichten Textpassagen, zu denen keine Quellen angegeben wurden, auf der „Guttenplag-Wiki“- Seite.

Nun, die Online-Community hatte sich schon wenige Tage danach wieder den spannenden Themen zugewandt: Was mache ich mir heute zu essen, bin ich heute gut drauf oder nicht und ganz wichtig: was prophezeit mir meine heutige Glücksnuss („Du wirst heute einen wichtigen Anruf erhalten“).

Aktuell stehen natürlich Post zur Katastrophe in Japan hoch im Kurs und man fühlt sich schon fast indirekt aufgefordert, zur eigenen Position zu Atomkraft etwas verlauten zu lassen.
Was bei Alledem aber zumindest bleibt ist, dass ich nun genau die politischen Überzeugungen meiner Mit-User kenne. Ob es bei solchen Online-Äußerungen dann noch groß einen Unterschied macht, dass man ehemals bei der Profilerstellung gezögert hatte, seine politische Überzeugung zu veröffentlichen, sei mal dahingestellt.

Ich für meinen Teil halte mich bei solchen Diskussionen eher zurück, aber viel wichtiger ist, dass ich endlich den Absprung schaffe, mich auslogge und ins Bett verschwinde… wo ist denn schon wieder die Zeit hin? Der Zeiger auf meiner Uhr sagt mir, dass es schon viel zu spät ist und dabei habe ich doch nur kurz nach dem Abendessen nachsehen wollen, ob Eva Globetrotter gut in New York gelandet ist.

Projektnews: Generationsunterschiede

Inzwischen sind wir schon mitten drin im Projekt „Datenschutz und Persönlichkeitsrechte in Social Networks, Foren & Co.“ und arbeiten an vielen verschiedenen Baustellen. In München läuft momentan der qualitative Part der Studie an. Wir in Hohenheim basteln am Fragebogen für die quantitative Befragung und die sekundäranalytische Auswertung des DFG-Projekts zum Web 2.0 hat auch schon ein paar spannende Ergebnisse gebracht.

Bei der sekundäranalytischen Betrachtung ging es vor allem darum, Unterschiede in der Nutzung zwischen den jüngeren – den „Digital Natives“ – und den älteren Usern – auch „Digital Immigrants“ genannt – aufzuzeigen. Schon die Auswertung der Nutzertypologie, bei der wir nach dem Partizipationsgrad der Web-2.0-User unterscheiden, zeigt deutlich die Generationsunterschiede auf:

Altersgruppen nach Aktivitätsgrad im Social Web

Berücksichtigt wurde bei dieser Typologie nicht die Nutzungsfrequenz und -dauer, sondern der Aktivitätsgrad im Social Web. Maßgeblich war, inwiefern ein User in den abgefragten Web-2.0-Anwendungen eigene Inhalte veröffentlicht.  Ein Nichtnutzer beschäftigt sich dabei nie mit dem Web 2.0, ein konsumierender Nutzer rein rezipierend. Partizipierende Nutzer stellen zwar keinen eigenen Content bereit, aber sie reagieren auf die Inhalte anderer, z.B. mit Kommentaren. Partizipierende Nutzer stellen aktiv eigene Inhalte in Netz, wobei die vielseitig produzierenden Nutzer drei oder mehr verschiedene Anwendungen verwenden.

Wie zu erwarten war, sind die jungen Nutzer tatsächlich wesentlich aktiver, wenn es darum geht, eigene Inhalte ins Netz zu stellen. Insgesamt 81 % der 13- bis 24-jährigen Befragten geben an, in einer oder mehr Anwendungen des Social Web aktiv Inhalte bereitzustellen. Bei den älteren Digital Immigrants fällt der Anteil der partizipierenden Nutzer nur halb so hoch aus und 14 % dieser Altersgruppe nutzen die abgefragten Social-Web-Anwendungen gar nicht. Es scheint also einige Generationsunterschiede zu geben, wie mit den gar nicht mehr so neuen „neuen Medien“ umgegangen wird.

Ersetzen Web-2.0-Anwendungen traditionelle Massenmedien? Vortrag auf der GOR11

Gestern ging die diesjährige GOR11 in Düsseldorf zu Ende. Aus dem Web-2.0-Projekt haben wir dort einen Vortrag zum Thema „Will Wikis Substitute Newspapers and YouTube Replace TV? Social Web Applications as Functional Alternatives for Traditional Media“ gehalten. (Die Folien sind hier zu finden.) Die Ergebnisse aus unserem Projekt zeigen, dass Web-2.0-Anwendungen zwar teilweise die gleichen Funktionen erfüllen wie traditionelle Medien und Face-to-face-Kommunikation und darüberhinaus häufig sogar noch viel mehr bieten. Trotzdem nutzen „die Web 2.0er“ die traditionellen Medien nicht weniger als die Personen, die nicht im Web 2.0 aktiv sind. Bisher sind also keine Substitutionseffekte bei der Nutzung festzustellen. Es sind aber sicherlich weitere Studien notwendig, um zu prüfen, ob dies auch in Zukunft so bleiben wird. Wir sind gespannt…

Außerdem haben wir auf der GOR viele interessante Vorträge gehört, vor allem das Thema Twitter war in diesem Jahr sehr stark vertreten mit vielen interessanten Vorträgen. Aber auch in methodischer Hinsicht gibt es auf der GOR immer viel zu lernen, vor allem die Mischung aus Marktforschern und Wissenschaftlern war wieder einmal gelungen. Es war insgesamt eine gute und spannende Tagung in Düsseldorf – wir hatten viel Spaß und freuen uns auf nächstes Jahr in Mannheim!

Mein Leben digital

– Ein neues Projekt, ein neues Blog –

Nachdem man  bei „Mein Web. 2.0“ allerlei nützliche Anregungen und Informationen rund um die verschiedensten Möglichkeiten des Internets erhalten konnte, startet nun eine neue Serie passend zum Projekt Datenschutz und Persönlichkeitsrechte in Social Networks, Foren & Co.“.

Hier werden nun regelmäßig Beiträge über die Welt der sozialen Netzwerkplattformen veröffentlicht. Ein Selbstversuch, der wie ein „Guckloch“ für all diejenigen fungieren soll, die schon immer mal ein Blick hineinwerfen wollten, aber auch für solche, die sich schon fest in den Fängen von Facebook, StudiVZ, Twitter und Co. befinden.

Witziges oder Skurriles, zum Lachen oder zum Kopfschütteln – Vorhang auf für „Mein Leben digital“:

Jaja dieses Facebook… Los ging es vor ein drei Jahren.

Anfangs dachte ich noch, StudiVZ, Facebook – wer braucht das schon. Meine Freunde treffe ich im realen Leben und dort gibt es auch noch so etwas wie ein Telefon.

Nun, Telefon gab es schon noch, es wurde halt nur nicht mehr so oft benutzt. Stattdessen verabredete man sich über StudiVZ, Facebook und Co. Manche versuchten noch, gegen den Trend anzuhalten, gaben aber nach der einen oder anderen Party, von der sie nichts erfahren hatten, weil sie nicht irgendwelchen Gruppen beigetreten waren, klein bei und meldeten sich doch mit einem leisen Seufzer an. Und alle konnten bei sich selbst die gleiche Entwicklung feststellen: Gestern noch fand man diese sozialen Netzwerkplattformen verwirrend, unübersichtlich und man stand dem ganzen Hype skeptisch gegenüber, heute postet man stolz, was man zu Mittag gegessen hat oder was in der Glücksnuss stand, die man gerade geöffnet hat…. Glücksnuss?! Ja, genau, das ganz persönliche Orakel für den Tag, mit motivierenden Worten, z.B. dass man eine alte Liebe wiedertreffen wird oder dass man mit seiner bezaubernden Persönlichkeit heute alles schaffen kann. Wer braucht da noch Kraken-Orakel Paul, der konnte dagegen nur Fußballergebnisse vorhersagen, oder nicht?

Doch wenn man sich schon mit Glücksnüssen oder Ähnlichem beschäftigt, dann hat einem der Hype schon gepackt. Aber alles beginnt erst einmal mit dem Registrieren.

Vor drei Jahren also meldete ich mich bei Facebook an, bei SchülerVZ und StudiVZ war ich natürlich schon stolzes Mitglied. Auf der Startseite von Facebook gab ich zunächst brav meinen Namen und meine E-Mail-Adresse an. Der erste Schritt war getan. Begrüßt wurde ich mit der Frage nach meinen Freunden: „Viele deiner Freunde sind vielleicht schon hier. Das Durchsuchen deines E-Mail-Kontos ist der schnellste Weg, um deine Freunde auf Facebook zu finden.“ Ich sollte mein E-Mail-Passwort angeben. Hmm, Freunde wollte ich schon, aber mein Passwort einzugeben, war mir dann doch ein bisschen zu viel des Guten. Dies bedeutete natürlich, dass ich meine Freunde selbst suchen musste. 300 Freunde, wer braucht das schon… kennt man die dann alle persönlich? Ich wollte zunächst einfach nur mal mit einem Netzwerk aus engen Bekannten starten. Nach ein paar Angaben für mein Profil wurden mir auch sogleich ein paar Leute vorgeschlagen, die ich kennen könnte. Ui, woher wissen die denn, dass diese Leute zu meinem Umfeld gehören? Dann folgte nur noch das Hochladen eines Profilfotos (was zugegebenermaßen ein wenig Zeit in Anspruch nahm, weil man sich ja auch der neuen Welt geeignet präsentieren will) und dann konnte es losgehen – Hallo Facebook-Welt, hier bin ich!

Heute, drei Jahre später kann ich mir einen Alltag ohne Facebook gar nicht mehr vorstellen.

In welchem Hörsaal und zu welcher Uhrzeit findet die Marketing-Klausur statt? Um wie viel Uhr treffe ich mich mit meinen Mädels? Im welchem Land befinden sich meine ehemaligen Mitschüler? Und die Antwort, wie sollte es auch anders sein, finde ich auf……. Naaa? Richtig: Auf Facebook.

Soziale Netzwerkplattformen – zwei sperrige Wörter für eine große, virtuelle Welt, in der es viel Neues, Skurriles und auch Denkwürdiges zu entdecken gibt. Also, auf geht’s, zu einer Reise per Anhalter durch die SNS (=Social Networking Sites)-Galaxis.

Entrümpeln steigert die Computerkompetenz!

Erstmal: Wir wünschen allen Lesern ein frohes 2011!

Weihnachten und damit auch die „Spendensaison“ sind schon eine Weile vorbei, aber ich möchte trotzdem auf ein Projekt hinweisen, das ich besonders unterstützenswert finde. Die Computerspende Hamburg sammelt seit 2009 gebrauchte Computer, bereitet sie auf und gibt sie an Hartz-IV-Empfänger weiter.

Computer- und Internetkompetenz werden in Ausbildung und Beruf vorausgesetzt, sie gelten als Schlüsselkompetenzen. Dennoch sind entsprechende Geräte und DSL-Anschlüsse in der Bedarfsrechnung von Hartz-IV nach wie vor nicht vorgesehen. Doch wie soll man sich ohne PC heute formgerecht bewerben und so wieder Anschluss an den Arbeitsmarkt finden? Wie kann man sich überhaupt einen Überblick auf dem Arbeitsmarkt beschaffen? Und wie können Kinder bei den Anforderungen der Schule mithalten, die immer öfter auch Online-Recherche beinhaltet, wenn sie zu Hause keinen Zugang zu den neuen Informationstechnologien haben? Wie sollen Kinder und Jugendliche die geforderten Computerkompetenzen unter diesen Umständen überhaupt erlernen? – Das sind die Fragen, die auch Angelika und Horst Matzen umtreiben und dazu veranlasst haben aktiv zu werden und den gemeinnützigen Verein zu gründen.

Als ich letzte Woche meinen alten Desktop-PC die Treppe zu den Räumen des eingetragenen Vereins in Hamburg-Rahlstedt hochgetragen habe, war mir schon etwas wehmütig zumute – schließlich habe ich auf diesem Gerät meine erste Website programmiert und viele Nächte durchgezockt. Bei mir stand „der Alte“ jedoch zugegebenermaßen nur noch in der Ecke herum und ich freue mich sehr, dass noch jemand etwas damit anfangen kann.

Herr Matzen empfängt den Rechner persönlich und fällt durch sein Engagement, hanseatisches Temperament und gute Laune auf. Nicht ohne Stolz zeigt er uns die neuen Räume, präsentiert das Materiallager und die Werkstatt, in der er auch zwei Praktikanten anlernt und Kurse zur Computer-Reparatur gibt.

Also: Nutzt das neue Jahr zum Entrümpeln und wenn ihr dabei Elektronik findet, die zwar nicht mehr im Einsatz, aber eigentlich zu schade zum wegwerfen ist, freut sich der Verein bestimmt über die Spende. Angenommen werden  Desktop-Geräte und Laptops, die nicht älter als 10 Jahre sind. Leider müssen die Geräte direkt vor Ort abgegeben werden und können nicht abgeholt werden. Aber auch Geldspenden sind herzlich willkommen, weil natürlich Miete anfällt und immer wieder Lizenzen für Betriebssysteme gekauft werden müssen 🙂

Lass dich überraschen!

Die Tage zum Weihnachtsfest sind gezählt. Mittlerweile brennt schon das zweite Licht am Adventskranz und jeder freut sich auf das immer näher rückende Fest. Verstärkt wird die Weihnachtsstimmung durch den gefallen Schnee und die Weihnachtsmärkte, die uns überall mit einem Zimt- und Glühweinduft locken. Doch was wäre Weihnachten ohne Geschenke von den Liebsten? Mittlerweile gibt es aber leider nur noch selten „Überraschungsgeschenke“ und immer öfter weiß man, welches Geschenk man zu Weihnachten bekommen wird.Durch das aufkommende Web 2.0 hat man außerdem immer mehr reine online-Kontakte und mit Facebook, Twitter etc. steht man mit der „ganzen Welt“ in Kontakt, sodass das traditionelle Wichteln mit einer Reihe von Freunden und Bekannten schon gar nicht mehr möglich ist. Lösung bietet „Twichteln“.

Wie schon im letzten Jahr haben Twitter-Nutzer nun die Möglichkeit, sich gegenseitig eine Freude zu machen und der Überraschungseffekt kommt bei Twichtel-Geschenken mit Sicherheit nicht zu kurz.  Unter http://www.twichteln.de/ können sich Twitter-Nutzer kostenlos anmelden, kurz darauf werden die Teilnehmer einander zugelost und man sollte bis spätestens dem 20.12. sein Geschenk auf die Reise geschickt haben, sodass das Twichtel-Geschenk pünktlich zu Heiligabend seinen Empfänger erreicht. Leider war der Anmeldeschluss für das diesjährige Twichteln schon am 5. Dezember. Doch wer mal nicht mehr nur seine „real-life-Freunde“ beschenken möchte, der sollte sich diese Aktion für nächstes Jahr merken! Somit wünsche ich weiterhin eine schöne Vorweihnachtszeit und viel Spaß beim Twichteln!

JIM 2010 veröffentlicht

Heute kam die JIM Studie 2010 heraus. Die Studie vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest beschreibt seit 1998 das Mediennutzungsverhalten Jugendlicher in Deutschland und ist damit sehr wertvoll, weil die aktuellen Veränderungen beschreiben werden können. Die Ergebnisse haben wir schon mit Spannung erwartet, denn sie sind ja auch in Hinblick auf unser neues Projekt hochinteressant. Hier die wichtigsten Ergebnisse zur Internet-Nutzung und Privatsphäre kurz zusammengefasst:

Demnach haben zwei Drittel der 12-19-jährigen Onliner schon einmal Fotos und/oder Filme von sich ins Netz gestellt. Die E-Mail-Adresse haben 37 % veröffentlicht. Gegenüber dem Vorjahr ist die Bereitschaft der Jugendlichen persönliche Daten im Social Web preis zugeben erfreulicherweise rückläufig. Bereits zwei Drittel aller Jugendliche nutzen die Privatsphäreoptionen um ihre Daten nur einem bestimmten Personenkreis zugänglich zu machen. Wobei die Nutzung dieser Optionen immernoch duch Alter, Geschlecht und formale Bildung determiniert wird. Mädchen, Volljährige und Gymnasiasten machen überdurchschnittlich häufig davon Gebrauch.

Mit Blick auf die Gefahren der Internetnutzung ist aus Sicht der Jugendlichen die Angst vor Abzocke und Viren groß (44 bzw. 42 %). Gut ein Viertel der Befragten gaben zudem an Angst vor Datenklau und -missbrauch zu haben. Zunehmend relevante Probleme scheinen auch Cybermobbing und das Recht am eigenen Bild zu sein. 15 % der Teilnehmer bestätigen das bereist jemand peinliche oder beleidigende Bilder oder Videos von ihnen in Netz gestellt hat.

Eltern (37 %) und Schule (36 %) spielen eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung für die Gefahren im Netz. Zum Umgang mit den Gefahren gibt es verschiedene Wege, die je nach Geschlecht häufiger oder weniger häufig angewendet werden. Besonders Mädchen verfolgen die Strategie im Netz wenig von sich preis zu geben und sie meiden Kontakt mit Fremden. Jungs haben hingegen wohl eher die technischen Gefahren im Blick, wenn sie angeben sich mit Virenabwehrsoftware zu schützen.

Jeder Vierte hat schon einmal im real live eine Person getroffen, die er über das Internet kennengelernt hat. In der Regel verlaufen diese Treffen ohne nennenswerte Vorkommnisse, jedoch beschreiben 3 % der befragten Stichprobe die Treffen im nachhinein als unangenehm (was immer das heißen mag). Betrachtet man nur diejenigen, die schon einmal einen reinen Online-Kontakt getroffen haben, kommt man auf 13 % unangenehme Treffen.

Insgesamt lassen sich die aufgezeigten Tendenzen als erfreulich beurteilen, da eine zunehmende Sensibilität für die Gefahren des Social Web unter den Jugendlichen zu zu herrschen scheint. Dennoch gibt es bei einigen nach wie vor offensichtlich Aufklärungsbedarf, besonders jüngere Jugendliche, Hauptschüler und Jungs erscheinen nach Lektüre der aktuellen JIM als Risikogruppen. Die komplette Studie zum Download gibt es hier.

JIM. (2010). JIM-Studie 2010. Jugend, Information (Multi-) Media. Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Stuttgart: Medienpädagogischer Forschungsbund Südwest.

Mein Web 2.0 im November – Ein eigenes Wiki? Kein Problem!

Es ist November, es wird langsam kälter und grauer… Zeit also sich zu überlegen, wie man den einen oder anderen tristen Winterabend (sinnvoll) verbringen könnte – und für mich Zeit zu überlegen, was es denn so neues oder empfehlenswertes in der Web 2.0-Welt gäbe.

Dabei ist mir in letzter Zeit – wie eigentlich immer wenn man in den Weiten des World Wide Web (2.0) herumstöbert –  wieder einiges mal mehr, mal weniger Kuriose  untergekommen:

So kann man sich neben Müsli, Tee, Parfüm oder Schokolade (und Was-weiß-ich-was-noch-allem) beispielsweise sein eigenes Olivenöl zusammenstellen („myolives“).

Oder man denkt sich (bescheuerte) Aktionen aus und fragt die Web-Gemeinde auf „howmutch“ für welchen Betrag man bereit wäre die Aktionen auszuführen bzw. in  umgekehrter Logik,  was einem die beschriebene Aktion wert wäre.  Wer sich lieber unter den Befragten befindet , kann sich die Zeit dann damit vertreiben, zu überlegen für welchen Betrag er sich zu so geistreichen Aktionen wie dem Ablecken einer U-Bahn-Haltestelle  verleiten ließe…

Oder man lebt sich auf  „thumbscribes“ kreativ und kollaborativ mit anderen Nutzern literarisch aus.

Oder… oder….

Was ich unseren Lesern diesen Monat aber ans Herz legen möchte,  ist weniger eine einzelne, spezifische Web 2.0-Plattform und auch nicht unbedingt die „klassische“ Teilnehmerrolle (die es im Web 2.0 ja eigentlich sowieso nicht gibt), sondern vielmehr Folgendes:

Bauen Sie doch einfach einmal Ihr EIGENES Wiki auf!

So lässt sich auch über mehrere Personen verteiltes Wissen einfach, schnell und gut zugänglich strukturieren und dokumentieren. Was noch lange nicht heißt, dass man sein Wiki völlig öffentlich und allgemein zugänglich gestalten muss. So kann man bei verschiedenen Wiki-Anbietern die Zugänglichkeit individuell regeln und sein Wiki etwa nur bestimmten, zugelassenen Personenkreisen zugänglich machen.

Was wiederum bedeutet, dass es verschiedene Anbieter von Wiki-Software (und zugehörigen Serverkapazitäten) gibt, welche einem ermöglichen schnell und unkompliziert sein eigenes Wiki zu erstellen. Wer eingeblendete Werbung in Kauf nimmt, kommt dann sogar kostenfrei zu seinem eigenen Wiki.

Einen guten Überblick über verschiedene Wiki-Anbieter bietet dabei die Seite „wikimatrix“ die ermöglicht verschiedene Anbieter anhand zahlreicher Kriterien zu vergleichen. Wer eine Empfehlung bekommen möchte, kann den Choice Wizzard bemühen, der einem nach wenigen Fragen eine Auswahl empfohlener Wikis präsentiert.  Gefragt wird beispielsweise, ob das Wiki-Interface in einer bestimmten Sprache verfügbar sein soll oder ob man auf WYSIWYG (Tolle Abkürzung oder? – What You See Is What You Get) Wert legt.

Für unser projektinternes Wiki bin ich so auf Wetpaint gestoßen und ich muss sagen, ich bin immer noch begeistert. Sowohl von Wetpaint als auch vor allem von der Tatsache wie einfach man sein eigenes Wiki anlegen kann und wie nützlich es einfach ist.

Was ich sagen möchte ist, dass ich es eigentlich nur empfehlen kann es einmal selbst – egal mit welchem Anbieter – auszuprobieren.

Ob privat (bspw. für Kochrezepte), fürs Studium  oder beruflich. Ob allein für sich (auch wenn es dann nicht mehr ganz dem Wiki- und Web 2.0-Gedanken entspricht), oder mit  Freunden, Kommilitonen oder Kollegen…

Also einfach mal ausprobieren!

Und vielleicht hätte ich als Überschrift auch einfach „Eine Ode an Wikis“ nehmen sollen 😉